Produktfotos für Amazon, eBay und Co
Schon vor einiger Zeit hatte ich mal einen Bericht über das Thema Produktfotografie auf diesem Blog. Damals waren die Produktfotos noch als Experiment gemacht, aber jetzt konnte ich die Erfahrungen für einen Auftrag für mein Gewerbe nutzen.
In dem Auftrag ging es um Produktfotos für Amazon und eBay. Für diesen Beitrag verwende ich allerdings nicht die Originalbilder vom Auftrag, sondern andere Beispiele. Aber es soll ja auch nur um das Prinzip gehen, wie man gute Produktfotos erstellen kann (oder von mir bekommen kann 😉 ).
Anforderungen an Produktfotos
Bei Produktfotos ist es generell wichtig auf die Anforderungen der jeweiligen Shops oder Plattformen zu achten. Große Plattformen, wie Amazon und eBay, haben dazu eigene Bereiche (hier z.B. von Amazon und eBay) in denen die Anforderungen an Produktfotos im Detail erklärt werden.
Kurz zusammengefasst sind das meistens die folgenden Punkte:
- Die ersten Bilder dürfen nur das Produkt (Lieferumfang) vor weißem Hintergrund zeigen.
- Hauptbilder dürfen keine Zubehör oder Requisiten zeigen.
- Die Bilder sollten mindestens 1000 Pixel breit und hoch sein.
- Die Bilder sollten aber auch die Dateigröße von 10 MB nicht überschreiten.
Fotografieren der Produktfotos
Mit den Anforderungen im Hinterkopf kann man dann das eigentliche Fotoshooting starten. Wie auch in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema, habe ich wieder in meinem schönen warmen Büro fotografiert und musste nicht mein Garagenstudio anheizen.
Viel mehr als eine weiße Decke (z.B. Tischdecke) und eine oder besser zwei große Lichtquellen ist dazu schon gar nicht nötig. Ok, klar: Eine Kamera gehört natürlich auch dazu. Die Decke wird dann als Hohlkehle auf dem Tisch fixiert. Dazu verwende ich entweder Malerkrepp oder Gewebeklebeband.
Dann kann das Produkt in der Mitte platziert werden. Wichtig ist, dass man jetzt nochmal kontrolliert ob das Produkt sauber ist und ob Dinge wie Kratzer oder andere unschöne Stelle schon beim platzieren des Produktes versteckt werden können. Also z.B. wenn eine Tasse auf der einen Seite eine kleine Macke hat, kann man sie einfach umdrehen. Das spart dann bei der späteren Bearbeitung unglaublich viel Arbeit. Für Produkte mit glänzenden Oberflächen habe ich z.B. etwas Glasreiniger und ein Mikrofasertuch bereitliegen.
Als Licht verwende ich ein LED Dauerlicht mit immer der gleichen Einstellung. Und auch die Kameraeinstellung wird während des gesamten Shootings nicht mehr geändert um mir die spätere Bildbearbeitung so leicht wie möglich zu machen.
Und dann starte ich mit den Fotos. Meistens mache ich dann von jedem Produkt verschiedene Ansichten. Also z.B. Draufsicht, schräg von der Seite und so weiter. Das hängt aber auch vom Produkt und natürlich auch vom Kundenwunsch ab. Hier achte ich auch drauf, dass das Produkt möglichst formatfüllend auf das Bild kommt. Das garantiert mir dann die bestmögliche Bildqualität (Ansonsten werden wertvolle Pixel verschwendet).
Falls ich das Licht noch genauer setzen möchte, verwende ich noch ein paar Aufheller und Abschatter aus Papier oder Karton. Dadurch kann man Reflexionen, Glanzstellen usw. etwas besser steuern.
Bildbearbeitung
Sind die Bilder im Kasten, geht es an den Rechner für die Bildbearbeitung. Im ersten Schritt erfolgt die RAW-Bearbeitung. Also im Prinzip dass, was in Analogzeiten im Fotolabor passiert ist. Hier kann man die Belichtung korrigieren, die Kontraste hervorheben usw. Durch die gleiche Beleuchtung und auch die gleiche Einstellung an der Kamera, kann ich in den meisten Fällen eine Bearbeitung erstellen und dann auf alle Bilder übernehmen. Auch das spart wieder viel Arbeit. Anschließend wird die RAW-Bearbeitung nochmal für jedes Bild geprüft und evtl. kleinere Korrekturen vorgenommen.
Nach der RAW-Bearbeitung bekommt der Kunde schon mal alle Bilder als Vorauswahl über meine Webseite zu sehen und kann sich die gewünschten Bilder bequem auswählen. Die Auswahl ist dann für mich die Bestätigung um die weitere Bearbeitung vorzunehmen.
Und dann erfolgt der zweite Schritt: Die finale Bearbeitung. Wie schon erwähnt sollten die Hauptbilder über einen weißen Hintergrund verfügen. Das erreicht man durch das sogenannte Freistellen. Das mache ich überwiegend in Photoshop, kann aber auch mit anderen Programmen erledigt werden. Dabei wird Photoshop dann mitgeteilt (über ein Auswahlwerkzeug) was im Bild der Hintergrund ist und dieser wird dann einfach gelöscht bzw. durch die Farbe Reinweiß ersetzt. Anschließend wird jedes Bild noch retuschiert. Also z.B. Fingerabdrücke oder kleinere Falten entfernt. Hier zeigt sich dann wie gut man sich beim eigentlichen Fotoshooting Mühe gegeben hat. Im Idealfall ist keine Retusche nötig.
Abschließend werden dann noch Grafiken, Logos oder auch Beschriftungen, je nach Kundenwunsch, zum Bild hinzugefügt und abgespeichert.
Da das ganze sehr viele wiederholende Arbeitsschritte sind, nehme ich hier gerne die Photoshop Aktionen und die Stapelverarbeitung zur Hilfe.
Nach den Bildern vor weißen Hintergründen, kann man dann auch noch Nutzungsbeispiele bzw. „Serviervorschläge“ zeigen. Das hängt dann aber auch immer von der jeweiligen Plattform ab. Hier noch ein paar Beispiele wie solche Bilder aussehen könnten.
Lieferung der Produktfotos
Wenn die Bilder dann Final bearbeitet wurden, können sie an den Kunden ausgeliefert werden. Wie gesagt, sie dürfen nicht zu groß und nicht zu klein sein. Daher habe ich mir im Lightroom dazu spezielle Exportpresets angelegt, die mir die Bilder immer im richtigen Format ausgeben.
Die Bilder selbst stelle ich dem Kunden dann per Dropbox Link zur Verfügung. Und damit ist dann der eigentliche Auftrag abgeschlossen. Manchmal kommt es vor, dass dann noch kleinere Dinge geändert werden müssen. Aber das ist in dem Workflow, den ich hier beschrieben habe überhaupt kein Problem.
Ich hoffe Euch hat dieser kleine Einblick in meinen Workflow für die Produktfotografie gefallen. Falls Ihr Fragen dazu habt, oder ich Euch durch Produktfotos unterstützen kann, nehmt gerne Kontakt mit mir auf!